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20.08.2013 | Beitrag | Lebensmittel

„Es ist angerichtet!“: Metzgermeister Freese zeigt, wie Kundenansprache im Social Media-Zeitalter funktioniert

Essen kommen“ – So heißt der Blog des Metzgermeisters Ludgar Freese. Hier schreibt er fast täglich über Neuigkeiten aus seinem Betrieb, stellt seine Mitarbeiter vor und teilt seinen Lesern mit, wie er beispielsweise zu dem in der Politik diskutierten „fleischlosen Tag“ in Kantinen und Restaurants steht.
Freese hat die Bedeutung sozialer Netzwerke erkannt und nutzt verschiedene Plattformen, um bestehende Kunden noch mehr zu binden und neue Kunden zu akquirieren. Denn mittlerweile kommunizieren 45,1 Prozent der Deutschen täglich über soziale Netzwerke. Nur noch das Telefon hat mit 53,2 Prozent einen höheren Anteil (German Social Media Consumer Report 2012/2013). 

Der Metzgermeister betreibt neben einem Restaurant und einem Partyservice auch einen eigenen Online-Shop mit dem Namen „MyBratwurst“. In diesem gibt es alle erdenklichen Wurstsorten sowie Dosensuppen, Schinken und hausgemacht Fertiggerichte zu kaufen. Seine stationäre Fleischerei in Visbek (nähe Bremen) hat er vor kurzem geschlossen, da er nach eigenen Angaben „den Kampf gegen die Windmühlen“ aufgegeben hat. Dafür ist Freese umso stärker im Internet präsent: Neben dem Firmenblog findet man ihn auch auf Facebook, Twitter, Pinterest und Google+. Auf Facebook hat er 600 Fans, die seine Beiträge liken, teilen und kommentieren (vgl. Abb. rechts). Seinen Tweets folgen bereits über 2.000 User.

Mit Eröffnung seines Blogs stellte sich auch der Erfolg ein: „Die Bekanntheit unserer kleinen Firma (20 Mitarbeiter) hat sich enorm gesteigert, es gab unzählige Auszeichnungen für unsere Arbeit, Presseberichte, Freundschaften, neue Geschäftsfelder, Umsatzsteigerung, Einladungen zu Fernsehsendungen […] und meine Tätigkeit als Referent hat sich dadurch auch ergeben“, schreibt Freese in einem Blogeintrag. Sein Firmenblog umfasse mittlerweile 1.500 Artikel sowie 7.700 Kommentare und allein im letzten Jahr habe dieser 850.000 Besucher verzeichnet.

Besonders hervorzuheben ist, dass Freese in seinen Beiträgen keine direkte Werbung betreibt, sondern vielmehr über sein Leben berichtet und somit einen ganz persönlichen Draht zu Lesern und Kunden aufbaut. Ist er beispielsweise für ein Event als Caterer engagiert oder gestaltet er das Lager in seinem Geschäft um, postet er hierzu Bilder auf seinem Blog. Absolviert eine Mitarbeiterin die Prüfung zur Hauswirtschafterin, berichtet er hierüber und wünscht ihr viel Erfolg (vgl. Abb. unten). Darüber hinaus führt er regelmäßig sogenannte „Rezept-Interviews“ durch, in denen er Bloggern persönliche und Social Media-bezogene Fragen stellt, wie beispielsweise „Wenn ich Dich zum Essen einlade, was magst Du besonders gerne?“ oder „Nutzt Du Social Media, um auf Deine Arbeit aufmerksam zu machen?“

Social Media-Aktivitäten von Unternehmen sind mittlerweile zur Normalität geworden: Laut des Social Media Reports 2013 der Voycer AG setzen 75 Prozent der Online-Shops in D-A-CH aktiv und regelmäßig Social Media-Maßnahmen ein. Dennoch gibt es immer noch Unternehmen, die nicht in sozialen Netzwerken präsent sind. Drei der zentralen Barrieren für Unternehmen sind laut Social Media Report 2013 die fehlende wirtschaftliche Nachweisbarkeit, die fehlende Priorität im Management sowie zu knappe Ressourcen. Ludger Freese ist allerdings der festen Überzeugung, dass eindeutig die Vorteile überwiegen: „Sie können sehr günstig und sehr schnell Botschaften (keine Werbung!) verbreiten. Diese Informationen sind sehr zielgerichtet und kommen genau bei Ihren Freunden und Fans an“, äußert Freese gegenüber etailment. Dabei würde sich der Aufwand deutlich in Grenzen halten: Eine Stunde investiere er täglich in Social Media-Aktivitäten.
Seine Empfehlung an kleinere Unternehmen ist eindeutig: „Bitte warten Sie nicht mit dem Beginn von Social Media, nur weil Ihr Mitbewerber es nicht macht. […] Schreiben Sie selbst, Social Media ist Chefsache, berichten Sie über Menschen und ganz wichtig: Fangen Sie an! Jetzt!“

Quellen:

Freese, Ludgar: Was bringt meinem Handwerksbetrieb Social Media?, URL:
http://blog.meine-firma-und-ich.de/was-bringt-meinem-handwerksbetrieb-social-media/, Zugriff am: 14.08.2013.

Kolbrück, Olaf: Tante Emma 2.0: So profitiert Metzger Freese von Social Media, in: etailment, URL: http://etailment.de/thema/e-commerce/Tante-Emma-2.0-So-profitiert-Metzger-Freese-von-Social-Media--1673?utm_source=nl183&utm_medium=newsletter, Zugriff am: 14.08.2013.

Vor dem Esche, Jonas und Hennig-Thurau, Thorsten in Zusammenarbeit mit der Roland Berger Strategy Consultants GmbH: German Social Media Consumer Report 2012/2013.

Voycer AG in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V., der Internet World Business und der TU München: Social Media Report 2013.


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