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16.04.2013 | Beitrag | Fashion & Accessoires

Fashion ID – P&C Düsseldorf setzt auf Social-Shopping und Cross-Channel-Services

Als einer der letzten großen Modefilialisten fand jetzt auch Peek & Cloppenburg Düsseldorf den Weg in die E-Commerce-Welt. In der letzten Märzwoche und somit pünktlich zu Ostern ging P&C Düsseldorfs brandneuer Online-Shop mit dem Namen Fashion ID online (vgl. Abbildung 1). Dieser Beitrag gibt erste Einblicke in das Angebot, die zahlreichen Features sowie die Cross-Channel-Services des neuen Online-Shops.

                                                    Fashion ID Homepage

Abbildung 1: Fashion ID - P&C Düsseldorfs Online-Shop ist online

Vor dem Launch durchlief Fashion ID bereits eine dreijährige Entwicklungsphase, die unter anderem den im Jahr 2011 gelaunchten Vorläufer „Online Fashion Window“ – ein virtuelles Schaufenster – umfasste. Hier konnten Kunden ein ausgesuchtes Sortiment online begutachten und einsehen, in welchen stationären Filialen das gewählte Kleidungsstück in der gewünschten Größe verfügbar ist. Das hiermit generierte Know-how half den Entwicklern bei der Umsetzung von Fashion ID.

Das Sortiment von Fashion ID umfasst über 200.000 Produkte von 300 Marken und gleicht somit ca. dreiviertel des Angebots in den Filialen, wie etailment berichtet. Wie auch in den stationären Geschäften bietet Fashion ID Mode in unterschiedlichen Preissegmenten an. Die Markenvielfalt reicht von Designerware, beispielsweise von Hugo Boss und Cinque, über mittelpreisige Marken wie Esprit Collection und Mexx, bis hin zu P&C Eigenmarken wie Review und McNeal. Neben einer intuitiven und optisch ansprechenden Menüführung bietet Fashion ID eine virtuelle Wunschliste, auf der Lieblingsteile gespeichert werden können, sowie eine Beratungsfunktion, die dem Online-Shopper ergänzende Produkte vorschlägt. Zum Start von Fashion ID ist die Lieferung nach Hause kostenlos. Danach fällt eine Liefergebühr in Höhe von 3,95 Euro an. Kunden, die im Besitz einer Kundenkarte sind, zahlen grundsätzlich keine Versandgebühren. Fashion ID bietet die Möglichkeit per Kreditkarte, Rechnung, PayPal oder SOFORT Überweisung zu zahlen und bedient damit wesentliche Zahlungspräferenzen der Online-Shopper. Wie eine ECC Köln-Studie zum Online-Payment zeigt, ist das Angebot einer möglichst großen Bandbreite beliebter Zahlverfahren von zentraler Bedeutung, da mehr als ein Drittel aller potenziellen Käufer den Kaufvorgang abbrechen, wenn das jeweils präferierte Zahlverfahren nicht angeboten wird.

“Freunde fragen” – Online-Shopping mit Social-Media Charakter

Eine Besonderheit des Shops stellt das Social-Media-Tool „Freunde fragen“ dar. Hiermit bietet der Online-Shop Kunden die Möglichkeit, sich von ihren Freunden per Live-Chat beraten zu lassen. Um die Anwendung zu starten, klickt man im Shop auf den Button „Freunde fragen“, loggt sich auf Facebook ein und zieht anschließend das entsprechende Produktbild per Drag and Drop in das Chatfenster. Danach kann man sich mit Freunden live via Text- oder Videochat über betreffende Kleidungsstücke austauschen (vgl. Abbildung 2). Analog zu den aktuellen Erkenntnissen des ECC Köln, dass Shoppen im Netz von den Kunden als emotionslos wahrgenommen wird und jeder zweite häufiger in Online-Shops kaufen würde, wenn der Online-Einkauf erlebnisreicher wäre, verleiht P&C durch die Einbindung von Social-Media dem Online-Einkauf einen Erlebnischarakter. Dem Online-Shopper wird das Gefühl eines Shoppingerlebnisses gemeinsam mit der besten Freundin oder dem besten Freund vermittelt. Der Online-Einkauf bei Fashion ID verliert so seinen anonymen Charakter und wird zur sozialen Interaktion. Zusätzliche wird dem Käufer die Wahl des richtigen Kleidungsstückes erleichtert. Aus Händlersicht lassen sich hiermit zusätzliche Umsätze generieren, da auch Freunde des potenziellen Käufers so über das aktuelle Sortiment informiert und gegebenenfalls zum Kauf angeregt.

Abbildung 2: Integrierter Text- und Videochat via Facebook App

Um den Online-Shoppern weitere Inspirationen zu geben, wurde ein Blog integriert. Im Fashion ID Blog verfassen regelmäßig zwei Modeexpertinnen sowie ein Modeexperte Beiträge zu den neusten Trends in den Bereichen Fashion, Beauty und Lifestyle (vgl. Abbildung 3). Den größten Anteil des Blogs nehmen Beiträge über Outfits mit jeweils wechselnden Themen (z. B. Camouflage, Sportlich zu Arbeit, Frühlingstrends) ein. Am Ende des Beitrags finden sich Hinweise zu den von der Bloggerin, bzw. dem Blogger getragenen Kleidungsstücken – meist mit mindestens einer Verlinkung zum Online-Shop. Neben Outfitbeiträgen finden sich aber auch Do-it-yourself-Anleitungen beispielsweise für Frisuren, die Gestaltung von Einrichtungsgegenständen und die eigene Herstellung von Kosmetika. Der werbliche Aspekt ist also erkennbar, wird aber eher subtil eingesetzt, was insgesamt sympathisch und authentisch wirkt.

Abbildung 3: Fashion ID Blog

 

Fashion ID glänzt mit Cross-Channel-Services

Das Angebot eines Online-Shops ist für stationäre Händler von großer Bedeutung. Eine kürzlich veröffentlichte ECC Köln-Studie zum Cross-Channel-Handel hat ergeben, dass 20,8 Prozent der Käufe im stationären Geschäft einer Informationssuche in Online-Shop desselben Anbieters voraus gehen. Außerdem stellt das Angebot eines Online-Shops eine große Chance für stationäre Händler dar, sich von starken Online-Pure-Playern wie beispielsweise zalando abzuheben. Fashion ID setzt hinsichtlich der Versand- und Lieferoptionen auf intelligente Cross-Channel-Services. So ist ein Umtausch, bzw. eine Rückgabe von online erworbener Ware innerhalb von 60 Tagen auch in den Filialen möglich. Außerdem werden die stationären Geschäfte mit Tablets ausgestattet, sodass Kunden nach vergriffenen Größen oder Farben online suchen und diese direkt kostenfrei in die Filialen ordern können. Dies ist ein smarter Ansatz, Konsumenten bei Nicht-Verfügbarkeit eines Artikels direkt zum eigenen Online-Shop umzulenken und somit zu verhindern, dass Kunden zu stationären Geschäftsstellen der Wettbewerber abwandern.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch kaum erkennbar, dass Fashion ID zu P&C Düsseldorf gehört. Lediglich eine Verlinkung des Shops auf der P&C Startseite macht den Zusammenhang deutlich. Um Cross-Channel-Effekte optimal auszuspielen, sollte der Kunde jedoch unmittelbar auf die Zugehörigkeit aufmerksam gemacht werden. Dieses Potenzial gilt es im Laufe des von P&C bewusst eingesetzten Soft-Launchs, der umfangreiche Tests zur Kundenakzeptanz erlaubt, noch auszuschöpfen.

Fazit

Mit Fashion ID überzeugt Peek & Cloppenburg Düsseldorf durch ein vielfältiges Markensortiment und ein optisch ansprechendes Shop-Design. Ein besonderes Highlight stellt die integrierte Social-Media-Funktion „Freunde fragen“ dar. Diese ermöglicht, dass sich Online-Shopper mit ihren Facebook-Freunden live via Text- oder Videochat über Kleidungsstücke austauschen können. P&C stellt hiermit eine Wohlfühlatmosphäre her, durch die Online-Shopping einen ganz persönlichen Bezug erhält. P&C setzt außerdem auf intelligente Cross-Channel-Services und ist somit starken Online-Pure-Playern im Fashion-Bereich eine Nase voraus. Es bleibt abzuwarten, in wieweit Fashion ID durch ausführliches Kunden-Monitoring sein Cross-Channel-Potenzial weiter ausbauen wird. Der Launch ist definitiv vielversprechend und macht neugierig auf die zukünftige Entwicklung.


Quellen:

Halbach, Judith; Eckstein, Aline: Das Cross-Channel-Verhalten der Konsumenten, ECC Köln, Köln, 2013.

Klees, Maria; Krüger, Malte; Eckstein, Aline: Der Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Verbraucher in D-A-CH – Ergebnisse der Umfrage IZV11, ECC Köln, Köln, 2013.

Etailment: P&C sagt Zalando den Kampf an, http://etailment.de/2013/pc-sagt-zalando-den-kampf-an/, Zugriff am 05.04.2013.

ECC Köln: Cross-Channel-Einkaufserlebnis – Auf den Wohlfühlfaktor kommt es an!, Köln, 2013.


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